xund! Nachhaltig durchs Meraner Land
Nachhaltigkeit ist schon lange nicht mehr eine Frage des Geldes. Es ist eine Lebenseinstellung. Die eigene Haltung gegenüber seinem Umfeld entscheidend darüber, ob die Welt auch noch für unsere Nachkommen lebenswert ist. Nachhaltig zu leben heißt nicht, auf etwas verzichten zu müssen, sondern etwas anderes wahrzunehmen. Was es im Meraner Land alles zu sehen, fühlen und schmecken gibt, erfahren Sie hier.
Natur trifft Design in Theiner’s Garten
„Theiner’s Garten Bio Vitalhotel“ in Gargazon bei Meran vereint eine streng biologische Bauweise mit modernem, aber wohnlichem Design. Erbaut wurde das Hotel in massiver Holzbauweise ohne Vernagelung und Verleimung auf einem seit über 25 Jahren biologisch bebautem Grund. Klare Linien, natürliche Materialien und harmonische Farben dominieren die Inneneinrichtung des Hauses. Die naturnahe Konzeption spiegelt sich nicht nur im Bau wider, sondern erstreckt sich über alle Bereiche des Hotels – im Wellnessbereich, in den hoteleigenen Gärten, in Küche und Keller.
Bei zahlreichen weiteren Hotelkonzepten des Meraner Landes steht eine ökologisch nachhaltige Architektur im Vordergrund – ohne dabei auf modernes Design zu verzichten. Vollholzmöbel, Naturmatratzen, fernsehfreie Zimmer: Auch bei der Inneneinrichtung des „Theiner’s Garten Bio Vitalhotel“ wurde ein besonderes Augenmerk auf die Verwendung natürlicher Materialien gelegt. Die 57 Zimmer des Hotels sind alle mit einheimischen Vollholzmöbeln ausgestattet. Metallfreie Betten, Naturmatratzen und Bettwäsche aus kontrolliert biologischer Baumwolle garantieren einen rundum gesunden Schlaf. Zudem wird in den Zimmern bewusst auf Minibar und Fernseher verzichtet, um sie frei von Elektrosmog zu halten.
In der Küche wird der Grundgedanke weitergeführt: Es werden ausschließlich biologische Lebensmittel, teils aus eigener Landwirtschaft, verwendet. Der Weinkeller bietet eine große Auswahl an Südtiroler, Italienischen und internationalen Bioweinen. Für Entspannung und Regeneration sorgt ein rund 1.000 Quadratmeter großer Spa-Bereich mit einer großzügigen Pool- und Saunalandschaft. Bei Wellnessanwendungen gehen nur biologisch zertifizierte Produkte unter die Haut. Das Hotel liegt inmitten eines 70.000 Quadratmeter großen biologischen Obstgartens, der für Gäste zugänglich ist. Zudem verfügt es über einen mediterranen, einen Kräuter- und Aromagarten sowie einen großen Panorama-Dachgarten.
Weitere Informationen gibt es unter www.theinersgarten.it.
„Organische Architektur“
Schon bei anderen Hotelprojekten in Meran und seiner Umgebung wurde Wert auf eine ökologisch nachhaltige Architektur gelegt: Der „Esserhof“ in Lana ist vollständig aus Strohballen erbaut. Die Wände der drei Appartements bestehen aus gepresstem Stroh und naturbelassenem Lehm. Durch die Verwendung der natürlichen Baumaterialien herrscht in den Räumen zu jeder Jahreszeit ein angenehmes Wohnklima, so dass der Esserhof ganz ohne Heizung auskommt. • www.esserhof.com
Das Designhotel „vigilius mountain resort“, welches auf dem autofreien Hochplateau Vigiljoch über Meran liegt und nur mit der Seilbahn zu erreichen ist, hat als erstes Hotel Italiens die Auszeichnung Klimahaus A sowie mehrere renommierte Umweltpreise erhalten – so beispielsweise im Jahr 2005 den „Goldenen Panda” des WWF Italiens für besonders nachhaltigen alpinen Tourismus. • www.vigilius.it
Ein echtes Schmuckstück auf höchstem ökologischem Niveau stellt der 450 Jahre alte und grundsanierte Bauernhof „Oberglunigerhof“ in Tscherms dar. Bei dem urigen Bau mit bäuerlicher Grundstruktur wurde besonderer Wert auf den Einsatz umweltschonender Baumaterialien und die Verwirklichung behaglicher Wohnidylle gelegt. Die naturbelassene, allergikergerechte Innenausstattung, der Kalk- und Lehmputz an den Wänden sowie die Holzdecken und -böden in Kombination mit stilvollen Massivholzmöbeln schaffen ein gesundes und gemütliches Wohnambiente. Insgesamt laden vier moderne „Bioart-Wohnungen“ für zwei bis acht Personen mit ihrem einzigartigen Blick ins Etschtal zum nachhaltigen Genießen ein. • www.oberglunigerhof.it
Zu den neuesten Betrieben gehört der “Sandwiesnhof” in Gargazon, ein neuer Obst- und Klimabauernhof mit eigenem Apfelsekt. Der Sandwiesen-Hof ist auf keine fremden Energiequellen angewiesen und nutzt sämtliche Energiequellen vor Ort. Über eine Wärmepumpe wird die Erdwärme für Warmwasser und Heizung im Winter und Kühlung im Sommer genutzt. Die Pumpe wird von einer eigenen 80 m² großen Photovoltaikanlage gespeist. Die Oberflächen im Innenbereich sind baubiologisch, Mauerverputz in Lehm und geölte Böden aus Eiche oder Spachtelmasse auf Kalkbasis mit Marmormehl. Die Grünflächen auf den Dächern der beiden Gebäude sollen zurückgeben, was der Natur an der Grundfläche weggenommen wurde. Der Sandwiesen-Hof ist erster zertifizierter Klima-Bauernhof Südtirols und Italiens. • www.sandwiesn.it
„Die Natur ist die höchste Hochschule“
Bäuerin Traudl Schwienbacher aus dem Ultental hat sich ganz dem Motto „die Natur ist die höchste Hochschule“ verschrieben und teilt ihre Begeisterung für die Natur nur zu gern mit anderen. Inzwischen melden sich jedes Jahr fast 500 Interessierte aus ganz Südtirol, dem Trentino und Deutschland zu Seminaren an, um vom Weben und Färben mit Naturprodukten über das Filzen und Flechten mit Weiden bis hin zur Floristik mit Wildblumen alte Handwerkskunst zu erlernen. Darüber hinaus doziert die naturverbundene Bäuerin über die „Heilkraft des Holzes“ und führt Kräuterbegeisterte in die Welt der gesundheitsfördernden Gewächse ein.
„Die Natur ist die höchste Hochschule, an der wir studieren können“, diese Botschaft möchte die Biobäuerin und Gründerin der Winterschule Ulten, Waltraud Schwienbacher, ihren Kursteilnehmern gerne vermitteln. Ihr Anliegen ist es, mit der Winterschule altes handwerkliches Wissen zu beleben und zu zeigen, wie man natürliche Rohstoffe kreativ verwenden kann. In dem Kurs „Wollverarbeitung“ gibt sie beispielsweise ihre langjährige Erfahrung in der Naturfaserverarbeitung weiter. Die Teilnehmer lernen vom Spinnen und Färben bis hin zum Filzen und Weben den Umgang mit Wolle. In anderen Kursen werden beispielsweise Schmuckstücke aus Horn, Holz und Silberguss gedrechselt oder Kleidungsstücke aus natürlichen Materialien genäht.
Die Winterschule Ulten ist ein Teil des Projektes „Lebenswertes Ulten“, das sich die Sicherung des bäuerlichen Lebens und Überlebens zum Ziel gesetzt hat. In den Kursen der Winterschule sollen die Bauern neue Kenntnisse erlernen, die ihnen einen Zuerwerb ermöglichen. Ein positiver Nebeneffekt: Die Rohstoffe des Ultentales – Holz, Milch, Wolle und Kräuter – werden wieder mehr geschätzt.
Waltraud Schwienbacher bietet auf ihrem Wegleithof in St. Walburg auch Privatkurse an. Die Themen können sich Interessierte selbst aussuchen, aber natürlich steht auch hier die Verarbeitung von Naturprodukten im Mittelpunkt. Auf ihrem historischen Hof hat die Biobäuerin ihre eigene Schafwollproduktion und -färbung, einen Käutergarten und die Herstellung von unzähligen hauseigenen Produkten kann direkt vor Ort verfolgt werden. Im Hofladen können viele Produkte wie natürlich gefärbte Schafwolle, Kräuter- und Teemischungen oder Naturkosmetikprodukte gekauft werden. • www.kraeuterreich.com
Regionale Produkte spielen sowohl in der Küche als auch bei Körperanwendungen eine tragende Rolle: Die Therme Meran setzt zum Beispiel auf Südtiroler Naturprodukte wie Äpfel, Molke, Trauben oder Wolle von einheimischen Schafen. Die hauseigene Apfelkosmetiklinie ist ein reines Bioprodukt. Zu beliebten Anwendungen gehören das Solebad mit Südtiroler Latschenkiefern, Südtiroler Schafwollbad, Südtiroler Bergheubad, Südtiroler Traubenkern-Peeling, Sisis Bio-Molkebad und eine Entspannungsmassage mit warmem Olivenöl von Schloss Trauttmansdorff. • www.thermemeran.it
Der 700 Jahre alte Hof „Oberniederhof“ im Schnalstal steht nicht nur unter Denkmalschutz, sondern ist auch Heimat vom Aussterben bedrohter Tierrassen. Bäuerin Petra, geborene Berlinerin, kümmert sich um die hofeigenen Bio-Produkte und die Gäste der zwei denkmalgeschützten Ferienwohnungen. Neben Käse, Quark, Butter und Joghurt gibt es Fleisch vom Schwäbisch-Hällischen Landschwein. Als zertifizierter Lernbauerhof gibt Petra Einblicke in die biologische Landwirtschaft und lernt den Schülern einen achtsamen Umgang mit der Natur. • www.oberniederhof.com
Man schmeckt‘s einfach …
Viele Unternehmen in Südtirol haben schon lange die Bedeutung einheimischer Produkte erkannt. Wichtig ist dabei nicht nur das Produkt an sich, sondern auch der professionelle Vertrieb, der den Bauern ein gewisses Einkommen garantiert und den Produkten Sichtbarkeit verleiht. In den unzähligen Produkten, die im Genussmarkt „Pur Südtirol“ im Zentrum von Meran angeboten werden, sind alle ausnahmslos in Südtirol erzeugt worden. Gut die Hälfte der Produkte stammt zudem aus biologischer Landwirtschaft. Dazu gehören Brot und Milchprodukte, typische Südtiroler Spezialitäten, Weine, Spirituosen und vielerlei Bauernprodukte, die mit dem „Roten Hahn“ für höchste Qualität bürgen.
Naturreine Kosmetikartikel aus Südtirol, Handwerkskunst der „Pur Manufactur“, Bücher und einiges mehr aus dem Food und Non-Food-Bereich runden das vielfältige Angebot ab, das auch direkt verkostet und ausprobiert werden kann. Der Genussmarkt bietet auch was für die Augen: Inspiriert von den alten „Harassen“ (Obstkiste aus Apfelbaumholz) schuf der international tätige junge Meraner Designer Harry Thaler Präsentationsflächen aus Holzkisten auf Rädern, die die Ursprünglichkeit und den Wert der dargebotenen Erzeugnisse unterstreicht. • www.pursuedtirol.com
Die saftigen Hochalmen rund um Meran sind der Ursprung der vielen köstlichen Milch-, Käse- und Joghurtprodukte, die hier angeboten werden. Umgeben von frischer Bergluft und natürlichen Weiden geben die Kühe auf Bergbauernhöfen eine besonders hochwertige Milch.
Auf einigen bewirtschafteten Almen, wie beim Gasthof Hochmuth oberhalb von Dorf Tirol oder auf der Rableid Alm im Pfossental, wird bis heute die Tradition bewahrt, würzigen Käse direkt auf dem Hof herzustellen. Aber auch in Sennereien wird großer Wert auf ursprüngliche Qualität gelegt. Nicht umsonst ist Südtirol die einzige geschlossene Provinz Europas, deren gesamte Milchwirtschaft ausnahmslos gentechnikfreie Milch und Milchprodukte herstellt. In der Psairer Bio-Bergkäserei in St. Martin werden etwa 10 verschiedene Hartkäse-Sorten produziert, die den strengen „Bioland”-Richtlinien unterliegen. Die Schaukäserei der Sennerei Algund bietet die Möglichkeit, die Schritte der Milch zum Käse hautnah mitzuerleben. •
www.psairerbergkaeserei.com, www.sennereialgund.it und www.suedtirolermilch.com
Grün unterwegs
Neben besonderen Hotelkonzepten gibt es im Meraner Land auch eine Vielzahl von weiteren Angeboten, die der Umwelt zu Gute kommen: So die Mobilcard Südtirol. Mit allen Bus- und Bahnlinien des Südtiroler Verkehrsverbundes besucht man Städte, unternimmt Wanderungen mit unterschiedlichen Ausgangs- und Endpunkten oder genießt einfach die beeindruckende und kontrastreiche Landschaft der Region – und alles ganz ohne Auto.
Tipp: Wer die idyllisch vorüberziehende Landschaft genießen möchte, ohne dabei zu sportlichen Höchstleistungen auflaufen zu müssen, für den empfiehlt es sich mit der Vinschger Bahn bequem nach Mals zu fahren, und es von dort aus mit dem Leihfahrrad ebenso gemächlich der Via Claudia Augusta entlang talabwärts bis nach Meran gehen zu lassen. Dabei kann das Rad an jeder Bahnhaltestelle, die auf dem Weg liegt sowie direkt in Meran, beliebig ausgeliehen oder auch zurückgegeben werden. Die bikemobil Card verbindet diese Aktivitäten. Weitere Informationen unter www.vinschgauerbahn.it.
(Text + Fotos: MGM Marketinggesellschaft Meran, 31.07.2014)